Starke Beteiligung an Aktionstag

Überall in Brandenburg waren am 23. Mai 2024 Menschen beim Aktionstag „Demokratie ist unantastbar!“ auf der Straße, um am 75. Geburtstag des Grundgesetzes ein starkes Zeichen für die Demokratie zu setzen!

Bereits im Vorfeld waren rund 20 Veranstaltungen angekündigt worden, spontane kleinere Aktionen wurden am Tag selber bekannt. An vielen Orten kamen Menschen zusammen und sangen die „Ode an die Freude“ – wie in Neuruppin, Wagenitz, Hoppegarten, Schöneiche oder Luckau. Ohne den Text von Friedrich Schiller ist die Melodie aus Ludwig van Beethovens Neunten Symphonie die Hymne der Europäischen Union.

In Lübben sagte Versammlungsleiterin Heike Zettwitz zu Beginn der dortigen Fête de la Grundgesetz: „Demokratie lebt von dem Engagement von unten.“ Ähnlich wie in Falkensee vor dem Regenbogencafé wurde sich hier bei Kaffee und Kuchen lebhaft ausgetauscht. „Demokratie ist anstrengend“, erklärte Ilona Bubek vom Regenbogencafé. „Man muss immer wieder diskutieren und streiten – und streiten kann etwas Produktives sein.“ Und das Grundgesetz diene dabei als Grundlage. In Bad Belzig wurden bei einem Infostand dann gleich rund 90 gedruckte Exemplare verteilt. In Luckau hieß es dagegen zu Beginn der dortigen Veranstaltung: „Wir wollen nicht lange Reden schwingen, wir wollen singen.“ Dies wurde ebenso umgesetzt wie das gemeinsame Tanzen der Annemarie-Polka, ein in der Lausitz und im Spreewald sehr beliebter Tanz, den die Anwesenden offensichtlich nicht zum ersten Mal zum Besten gaben. In Potsdam folgten rund 200 Menschen dem Aufruf zu einer Demonstration unter dem Motto „Demokratie ist unantastbar!“ vor einem 30 Meter langen Transparent. In Wagenitz war Mitveranstalterin Jutta Kohlberger begeistert: „Es waren so viele Leute da, dass wir uns gut vorstellen können, das wieder zu machen.“

In Neuruppin wurde die Open-Air-Ausstellung ToleranzRäume (23.-29.5., Schulplatz) eröffnet. Die Jugendkunstschule Neuruppin sang zusammen mit Bürgermeister Nico Ruhle und der Ministerin und Chefin der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, Kathrin Schneider, sowie weiteren Gästen die Europahymne und postete ein Video in sozialen Medien.

Weitere Aktionen gab es unter anderem auch in Angermünde, Beeskow, Hohen Neuendorf, Lübbenau/Spreewald, Michendorf, Perleberg, Schöneiche, Storkow (Mark), Werder (Havel) und Wittenberge.

„Heute haben die vielen Engagierten in Brandenburg einmal mehr gezeigt: Unsere Demokratie geht uns alle an“, erklärte Thomas Wisch, Superintendent und Vorsitzender des Aktionsbündnisses Brandenburg. „Gemeinsam stehen wir ein für ein solidarisches, offenes und vielfältiges Brandenburg für alle!“

Jann Jakobs, Sprecher des Bündnisses „Brandenburg zeigt Haltung“ und ehem. Oberbürgermeister von Potsdam bekräftigt: „Demokratie lebt vom Mitmachen. Das ist gerade in diesem Wahljahr entscheidend. Deswegen rufen wir alle Brandenburgerinnen und Brandenburger dazu auf, am 9. Juni, wählen zu gehen. Es gilt: keine Stimme für rechtsextreme, antisemitische und undemokratische Parteien und Kandidatinnen und Kandidaten.“

Zu dem Aktionstag aufgerufen hatten das Bündnis „Brandenburg zeigt Haltung“ zusammen mit der vom Aktionsbündnis Brandenburg initiierten Plattform „Wir machen’s wirklich!“.